Impro
Beim Impro-Theater gibt es die verschiedensten Spielformen - vom einfachen Geschichten erzählen über Pantomime bis zur überspitzten Karikatur wohlbekannter Alltagssituationen.
Dabei ist das Zusammenspiel untereinander ebenso wichtig wie die Einbindung des Publikums in das Geschehen auf der Bühne.
Nach stillem Üben im Kämmerchen traten die Improvisateure der Theaterkiste im März 2015 erstmals vor ihren Vereinskollegen auf und feierten wenige Monate später die Weingarten-Premiere beim Sketcheabend im Autohaus Morrkopf.
Und die junge Truppe schon bereit für die nächsten Herausforderungen - wenn wieder impromäßig eingezählt wird: 5, 4, 3, 2, 1 - los geht's!
Nächste Auftritte:
Zur Zeit sind keine Auftritte geplant.
Alle zwei Jahre findet in Weingarten das Wein- und Straßenfest, organisiert von Gemeinde und Vereinen, statt. Auch in diesem Jahr gab es mehrere Kleinkunstbühnen auf denen sich auch die Theaterkiste präsentierte. Je zwei Auftritte wurden von der Improgruppe und dem Hobbyzauberer Simon Geißler unter großem Zuschauerinteresse auf die Bühne gebracht.
Spontan, kein gelernter Text und keine Ahnung was aus der Szene wird: Improvisationstheater vom Feinsten präsentierten Markus Kleefeld, Daniel Wiesler, Kim Walker, Mara Wenglein und Joshua Wenglein in verschiedensten Spielformen. Das bewegungsintensive "Freeze", rasant beschleunigte Szenen bei der Halbwertszeit und hochkochende Emotionen um ein lärmendes Mofa forderten von den Spielern alles ab, aber dafür wurden sie vom Publikum mit tosendem Applaus und vielen Lachern belohnt.
Aus dem Ärmel schüttelte Simon Geißler seinen ersten Zaubertrick: das rote Tuch, das plötzlich wie von Zauberhand verschwand. Aber natürlich durften auch ein Zylinder, ein indischer Zauberstab und ein magisches Malbuch nicht fehlen, was Klein und Groß in Staunen verstetze. Freiwillige Assistenten ware schnell gefunden und hatten zusammen mit dem Künstler große Freude am Bühnenspektakel.
Insgesamt ein toller Sonntag bei strahlendem Wetter - wir freuen uns schon auf's nächste Straßenfest!
Zu den Bildern der Auftritte geht's hier:
Viele Dinge lassen sich im Zeitalter der Digitalisierung online erledigen, beispielsweise einen Telefontarif zu wechseln, aber es gibt Menschen, die ziehen den persönlichen Berater vor. So „Herr Schneider“, der „billiger telefonieren“ wollte. In diesem brillanten Sketch der
Weingartener Theaterkiste lag Schneider (Fritz Haiber) als ein Mann mit „konservativem Kommunikationsprofil“ völlig außerhalb des Relevanzkorridors des Beraters (Daniel Wiesler) und geriet hoffnungslos unter die Räder.
Zeitgemäße Themen sowie klassische Sujets waren in einer weiteren Folge von „Sketche & Musik“ im Autohaus Morrkopf zu sehen und das Publikum amüsierte sich köstlich. Mit nicht weniger bissigem Inhalt ging es weiter. Isolde (Sonja Schuler) feiert ihren 40. Geburtstag und hat ihre Verwandtschaft (Tanja Benz, Christel Hunsinger, Karlernst Hamsen, Maik Hamsen, Renate Haiber, Johannes Essig, Mara Wenglein) eingeladen. Abgesehen von der umwerfend dargestellten katastrophalen Beziehung der Figuren untereinander, in der ein Fleck auf der Tischdecke zum völligen Zusammenbruch führt, war dieser Sketch von Thorsten Böhner, einem Lieblingsautor der Theaterkiste, auch dramaturgisch-technisch ein Meisterwerk, denn Isolde präsentierte ihre Feier als „Film“, der auch mal zurückgespult werden konnte.
Vom 22. Juli 2015
Zum ersten Mal seit ihrem bald 20jährigen Bestehen ist die Weingartener Theaterkiste e.V. auf dem Wein- und Straßenfest aufgetreten und hat damit ein weiteres Tor des Zugangs zum Publikum aufgestoßen.
Die von Kalle Hamsen in seiner Funktion als Vereinssprecher aufgestellte Klein-Bühne mitten auf der Marktbrücke war der ideale Platz, den interessierten Zufallsbesuchern Kleinkunst vom Feinsten zu bieten.
Den Anfang machte Zauberer Simon Geißler. Er zeigte nicht nur verblüffende Taschenspielertricks wie zum Beispiel das Seil ohne doppelten Boden, er verstand es auch, das Publikum mitzunehmen. Simon ist mit 17 Jahren schon ein gewitzter Jungprofi, der stets die Situation im Griff und den Schalk im Nacken hat.
Ein Lob an dieser Stelle an Joshua und Johannes: Sobald das Mikrofon funktionierte, hatte sich in Minutenschnelle wie aus dem Nichts heraus ein ansehnlicher Kreis von Zuschauern gebildet. Anders hätte das niemals funktioniert. Ein Bravo an die Technik!
Ebenfalls über einen super Erfolg konnte sich die Impro-Gruppe freuen. Alle Auftritte waren gut besucht und das Publikum ist sehr gut mitgegangen, hat sich eingebracht und hatte viel Spaß an der kurzweiligen Vorstellungen. Die Akteure haben Elemente und Themen aus Weingarten als Impulse aufgenommen und auch bekannte Alltagssituationen neu und erlebnisreich verpackt. Alles in allem war das eine super Sache.
Drei Mitglieder der Theaterkiste - Christian Kleefeld, Markus Kleefeld, und Daniel Wiesler - waren zusammen mit Martin Angelo als „Die Heilpraktiker“ auf der Bühne auf dem Rathausplatz zu hören. Die Band spielt gecoverte Lieder aus den Genres Rock, Pop und Punk. Wichtig ist den Akteuren, dass die Lieder gute Stimmung verbreiten und Spaß machen. Sie spielen alles unplugged. Demzufolge besteht die Besetzung aus Markus Kleefeld auf der Cajón, Daniel Wiesler am Akustikbass, Martin Angelo und Christian Kleefeld singen zur Westerngitarre. Das Kleeblatt durfte sich über zahlreiche interessierte und beifallsfreudige Zuhörer freuen.
Vom 6. Juni 2015
„Herr Ober, ich hätte gern eine Tasse Kaffee“, ruft die Dame und der Ober antwortet, „wir haben nur Kännchen“. Alltäglicher geht’s nicht, aber Renate Haiber und Kalle Hamsen haben den banalen Dialog zwischen Gast und Kellner um die Definition einer Tasse zu einem Sketch vom Feinsten gestaltet.
Weniger äußerlicher Klamauk, sondern Mimik, Gestik und sprachliche Ausdrucksstärke sind die Mittel, mit denen Christel Hunsinger und Werner Kuhl es seit Jahren glänzend verstehen, sich gegenseitig aus Situationen einer Partnerschaft echte „Szenen zu machen“. Die Erlebnisse einer Polizistin am nächtlichen Notruftelefon zeigte, skurril und bis zum Nonsens überspitzt, Siglinde Triedwindt mit ihren vier Gesprächspartnern aus dem Off.
Der letzte Beitrag des Abends, der trotz Fußballspiel und Pfingstferien sehr gut besucht war, war eine brandneue Überraschung und eine Premiere. Bis hierher hatte Christian Kleefeld mit seiner genialen Fähigkeit als Comedian à la Dieter Nuhr den Abend moderiert. Nun schlüpfte er in die Rolle des Spielleiters eines Improtheaters. Daniel Wiesler und Mara und Joshua Wenglein zeigten mit ihm „Theaterimprovisation auf Zuruf“, ein Genre, das von Schlagfertigkeit und geistiger wie körperlicher Beweglichkeit lebt. Im 23. Jahr ihres Bestehens hat sich die „Weingartener Theaterkiste“ eine weitere „Abteilung“ zugelegt und der nächsten Generation Verantwortung übertragen. Die vier jungen Menschen haben ihren ersten öffentlichen Auftritt in diesem Fach mit Bravour bestanden.
Den musikalischen Part in „Sketche und Musik“ steuerten die „Men in Mood“ bei. Der 20köpfige Männerchor unter Leitung von Axel Bohmüller bereicherte den Abend nicht nur mit dem vollen Klang ihrer kraftvollen und sehr modulationsfähigen Stimmen, sondern auch mit einer Liedauswahl voll Humor und Augenzwinkern. „Männer mag man eben“. Was bleibt da noch zu sagen? „Frauen sind anders“.