Vom 18. Januar 2018
Der Müller nennt seine Tochter „Goldkind“.
Kleines Wort mit großen Folgen. Denn Ministerin Ohnemoos wird sofort hellhörig und fragt nach. Und in dem Moment „sticht den Müller der Hafer“ und er sagt, sie könne Stroh zu Gold spinnen. Oh je. Hätte er sie doch „mein Augenstern“ genannt oder „mein Herzblatt“. Aber nein. Er wollte schlichtweg vor dem Prinzen angeben. Und die Folgen sind gravierend. Helena wird entführt und soll Stroh zu Gold spinnen.
Tochter Helena versteht ihren Papa ganz richtig: Der Müller will damit ausdrücken, dass sein Kind für ihn das Wertvollste ist, denn Gold ist das Symbol für die kostbarsten Dinge dieser Welt. Der Kosename ist ihr nur peinlich, weil sie zu bescheiden ist, ihn anzunehmen. Was würde Helena denn denken, wenn sie in heutiger Zeit lebte? „Papa, Du bist einfach peinlich! Vor allem, wenn ein süßer Prinz daneben steht.“ Aber einen Ausweg aus ihrer Lage bietet ihr auch das Internet nicht, das sonst alles weiß. Denn hier findet sie nur Beispiele, wie ein einfacher Gegenstand schlichtweg überteuert und dadurch vergoldet wird.
Foto: Mara Wenglein, Harald Wagner